Page 14 - Banater Persönlichkeiten
P. 14

Nikolaus (Nicolaus) Lenau, ist eindeutig der berühmteste deutschsprachige Dichter
                 aus dem Banat, bekannt eher als österreichischer Dichter.  Auch  unsere  Banater

                 Schwaben erheben Anspruch auf ihn, obwohl er kein richtiger „Schwob“ war!

                 Nikolaus Lenau, (*13.08.1802 Tschadat – †22.08.1850 Oberdöbling), eigentlich
                 Nikolaus Franz Niembsch Edler von Strehlenau, war ein spätromantischer Dichter

                 aus der sogenannten Biedermeier-Epoque. Er ist der Schöpfer bekannter Werke wie
                 „Die Albingenser“, „Don Juan“, „Faust“ (nicht zu verwechseln mit Goethe’s Faust!)
                 und von unzähligen Gedichten.

                 Lenau wurde im damaligen Banater schwäbischen Heidedorf Tschadat (oder Csadát),

                 als Sohn des Franz von Niembsch, und seiner Ehefrau Therese, geborene Maigrabert,
                 geboren. Er brachte es schon zu Lebzeiten zu einem beachtlichen literarischen Ruhm
                 und geriet auch später, wie so mancher seiner Zeitgenossen, nicht in Vergessenheit.

                 So ist es zu erklären, dass in seinem  Geburtsort,  vor  dem  Rathaus,  ein  Denkmal

                 errichtet und 1926 die Gemeinde Tschadat in Lenauheim umbenannt wurde.
                 Lenau  liebte seine Heimat. In der Ferne lebend, beschreibt er seine Sehnsucht nach
                 den pannonischen Niederungen in Versen wie:


                    „Möchte wieder in die Gegend,                    Also sehnt' ich in der Ferne
                    Wo ich einst so selig war,                       Nach der Heimat mich zurück,

                    Wo ich lebte, wo ich träumte                     Wähnend, in der alten Gegend
                    Meiner Jugend schönstes Jahr!                    Finde sich das alte Glück.“

                 („Einst und Jetzt!“, Abschnitt „Erinnerungen“, Lenaus sämtliche Werke, Bd. I).
                 Es sind Verse die vielen Banater Schwaben von heute noch unter die  Haut  gehen,

                 obwohl in der „alten Gegend“ kein „altes Glück“ mehr zu finden ist.


                 Zu Lenaus Lebzeiten entstanden mehrere Ölbilder, Lithographien sowie  mehrere
                 Kupfer- und Stahlstiche, die später als Vorlage für andere  Porträts  und  Postkarten
                 dienten.

                 Eine der ersten Lithographien wurde 1841 vom Wiener  Künstler  Josef  Kriehuber

                 gezeichnet und von Johann Höfelich in Wien gedruckt (Abb. 1). Das Bild zeigt das
                 Porträt des damals neununddreißigjährigen Lenau im Halbprofil. Es  ist  das
                 bekannteste Bild von Lenau und wurde später mehrfach kopiert.




                 6
   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19